Man nehme 5 Leute, die alle seit mindestens 2 Jahren in Almaty leben und füge mich hinzu, die keine Ahnung hat, wovon geredet wird, wenn es heißt: Wir fahren zum BAO und wandern aufn Berg. Nach einigem Umrühren füge man vorsichtig einen Dienstgeländewagen der GTZ hinzu, den man mit reichlich Lebensmitteln und Getränken bestückt und fertig ist der Sonntagsausflug.
Am frühen Sonntagmorgen bei wolkenverhangenen Himmel mit hoher Tröpfelwahrscheinlichkeit trafen wir uns, um zu Almaty's beliebtestem Ausflugsziel zu fahren: dem Balschoj Almatinski osera (большой алматынскй озеро = großer Almatiner See)
Schon unterwegs wurde uns bewusst: Dies wird kein Sommerausflug. Je höher wir kamen, desto tiefer hingen die Wolken, was dem Grün der Landschaft aber keinen Abbruch tat.
Auf notdürftig geflickter Schotter-Schlamm-Straße kämpften wir uns hinauf, um dann an Almatys Trinkwasseraufbereitungsbecken anzukommen, ebenjenem See, der offensichtlich schon mehr Wasser zu bieten hatte.
Da das Wetter noch nicht wirklich zum Wandern einlud und nicht wirklich jedem nach körperlicher Ertüchtigung zu mute war, entschieden wir, weiter hoch zu fahren, vorbei an der Tien Chan-Sternwarte (links im Bild)...
...und hoch auf 3200m, wo das Örtchen "Kosmostanzia" liegt, man merkt sogleich, hier haben die Angestellten einer früheren Sternenwarte gewohnt.
Hier quälten wir uns bei 5°C aus dem Auto, wurden von einem lustigen, uralten Sappo empfangen...
... und machten uns auf den Weg zum nur 400m höher gelegenen Almaty Peak.
Die Sichtweite betrug ca. 10m, es lag Schnee, ein eisiger Wind wehte und irgendwie wusste keiner, warum wir dort hochkraxelten. Am Ende war es vielleicht nur, um das schlechte Gewissen zu beruhigen, bevor wir uns über unsere zahlreichen Picknick-Vorräte hermachten.
Auf über 3km Höhe fühlt man sich jedenfalls sehr alt und man ist sehr langsam und es fühlt sich an, als ob man beim Atmen gar keinen Sauerstoff in die Lungen bekommt. Kurzum: Wir fühlten uns wie auf dem Mount Everest.
Letztendlich waren es aber nur 50 Minuten Aufstieg, bis wir an der Stelle ankamen, die wir in Ermangelung eines höheren Berges in Sichtweite zur Spitze erklärten. Was es hier vor allem gab, waren Raupen. Überall Raupen, nichts als schwarze, puschelige Raupen, die sich ebenfalls in Slow-mo bewegten.
Sind sie nicht süüüß?
Mit Blick ins neblige, verschneite Weiß mampften wir Kekse und tranken warmen Tee, bis uns die Kälte in die verschwitzten Klamotten kroch.
Tja, und dann gings einfach wieder zurück über den unspektakulären Hang...
... mit Blick auf die langsam vom Nebel eingehüllte Kosmostanzia.
Übrigens ein gruseliges, halb verlassenes Dorf voller Ruinen, Baustellen und verwittertem Schutt. In der Mitte ein mehrstöckiges Wohnhaus, wo wir sogar jemanden antrafen, der uns darauf hinwies, dass wir unseren Müll mitnehmen sollten. Die Ironie der Situation verstand der in einem vermüllten, heruntergekommen Örtchen lebende nette Herr bestimmt nicht.
Auf jeden Fall findet zwar schon lange keine Sternenbeobachtung mehr hier statt, sondern stattdessen seismografische Messungen. In einer Stadt, die in den nächsten 10Jahren mithoher Wahrscheinlichkeit von einem großen Erdbeben heimgesucht wird, sicher eine nützliche Einrichtung.
Nun fühlten wir uns nach der 90minütigen Wanderung ausgelaugt genug, um einen schönen Picknick-Platz zu finden. Auf dem Weg nach unten wieder Richtung moderner Sternenwarte bogen wir links ab und fanden den perfekten Platz.
Schnell waren alle Leckereien ausgebreitet und wartete darauf, vernichtet zu werden.
Sogar eine schöne Grillstelle hatten wir.
Wenn doch nur nicht plötzlich ein Platzregen heruntergegangen wäre, der uns in Windeseile unsere Picknickdecken zusammentragen ließ und mit knurrenden Magen verließen wir die Berge, um in der Stadt nach besserem Wetter zu suchen.
Das fanden wir dann auf Heikos Terasse (die wir trotz seiner Abwesenheit nutzen durften), wo wir alles wieder ausbreiteten, den Grill neu befeuerten und just mitten im schönsten Schmaus erneut vom Gewitter mit sintflutartigem Regenfällen heimgesucht wurden.
So wurden die letzten Steaks indoor in der Pfanne gebraten und wir mussten uns immer wieder gegenseitig versichern, dass es ja trotzdem ein schöner Tag gewesen sei :-)
Montag, 14. Juni 2010
Freitag, 11. Juni 2010
Summer in the city
Was hab ich am Anfang über diese graue, dreckige Stadt geschimpft... Aber siehe da, mit 20 Grad mehr, viel Sonnenschein und unternehmenslustigen Leuten sieht der Himmel viel blauer, die Bäume viel grüner und die Straße viel sauberer aus.
Zu viel arbeiten tu ich immernoch, aber es wird merklich ruhiger. Jetzt komm ich zu den Dingen, die man gerne auf die lange Bank schiebt nach dem Motto: Das machen wir mal, wenn wir viel Zeit haben.
Aber vor allem komme ich dank deutsch-pakistanischer Freundschaften viel rum und lerne viele schöne neue Ecken kennen.
Ihr erinnert Euch an die Holzkirche in einem der ersten Einträge? So schön sieht sie im Sommer aus:Kein Parkeingang ohne ein mächtiges Tor davor:
Und im Gorki-Park tummeln sich hunderte Familien und jede zweite junge Frau schiebt eine Murmel vor sich her, auch wenn sich schon 3 Kleinkinder ihre Hand zum Anfassen teilen...
Gorki-Park ist hier sowas wie Heidepark in seinen Anfängen: Es gibt Karrussels und viele Vergnügungsattraktionen, Liegeflächen, Pools und Ponyreiten und alles ist in so marodem Zustand, dass ich eigentlich Angst um meine Kinder hätte. Die größte Attraktion ist aber die bunte Zuckerwatte, die den Kindern noch Stunden später im ganzen Gesicht klebt.
Mein Block bei glasklarer Sicht (sehr selten):
Ja und auch hier geht jeden Tag die Sonne unter, aber aus meinem 18.Stock sieht es jeden Tag wieder herrlich aus:
Eines unserer Lieblingsrestaurants: Hier sitzt man auf der Dachterasse mit Blick auf den grünen Hügel Kok-tobe und kann direkt vergessen, dass man sich mitten in der Stadt befindet...
Zu viel arbeiten tu ich immernoch, aber es wird merklich ruhiger. Jetzt komm ich zu den Dingen, die man gerne auf die lange Bank schiebt nach dem Motto: Das machen wir mal, wenn wir viel Zeit haben.
Aber vor allem komme ich dank deutsch-pakistanischer Freundschaften viel rum und lerne viele schöne neue Ecken kennen.
Ihr erinnert Euch an die Holzkirche in einem der ersten Einträge? So schön sieht sie im Sommer aus:Kein Parkeingang ohne ein mächtiges Tor davor:
Und im Gorki-Park tummeln sich hunderte Familien und jede zweite junge Frau schiebt eine Murmel vor sich her, auch wenn sich schon 3 Kleinkinder ihre Hand zum Anfassen teilen...
Gorki-Park ist hier sowas wie Heidepark in seinen Anfängen: Es gibt Karrussels und viele Vergnügungsattraktionen, Liegeflächen, Pools und Ponyreiten und alles ist in so marodem Zustand, dass ich eigentlich Angst um meine Kinder hätte. Die größte Attraktion ist aber die bunte Zuckerwatte, die den Kindern noch Stunden später im ganzen Gesicht klebt.
Mein Block bei glasklarer Sicht (sehr selten):
Ja und auch hier geht jeden Tag die Sonne unter, aber aus meinem 18.Stock sieht es jeden Tag wieder herrlich aus:
Eines unserer Lieblingsrestaurants: Hier sitzt man auf der Dachterasse mit Blick auf den grünen Hügel Kok-tobe und kann direkt vergessen, dass man sich mitten in der Stadt befindet...
Sonntag, 6. Juni 2010
Peak Kumbels kleiner Bruder
Heute hatten Aggj und ich vor, auf Peak Kumbel zu steigen. Mit seinen 3600m wäre er wiederum der höchste, den ich je erklommen habe. Allein... es blieb beim Vorhaben.
Aber von vorne:
Morgens in der früh um 8 an einem sonnigen Samstag trafen wir uns an der Bushaltestelle. Der Bus kam schon proppevoll an, aber der Busbegleiter hat alle mit den Worten "Durchgehen bitte" noch aufgenommen und so stand ich eine gute halbe Stunde im miefigen Bus und diente diversen anderen ungenierten Passanten als Lehne. Halb 9 stiegen wir auf 1400m wieder aus und marschierten los.
Den Weg kannte ich zwar bereits von meiner Ostersonntag-Tour im Schneesturm, aber diesmal lag auf dieser Höhe zumindest kein Schnee mehr und stattdessen ging's über saftig grüne Wiesen mit Ausblick auf herrlich dunkelgrüne Berge.Und mit jedem weiteren Meter nach oben, hat man einen noch phantastischeren Ausblick auf die Stadt gehabt. Hier rechts im Bild sieht man den Fernsehturm von oben:
Nach 2 Stunden waren wir auf Kokschylau, eine Art Picknickwiese auf 2400m (was man vor allem am rumliegenden Müll erkennt). Bis hierhin haben wir es letztens im Schneesturm in 3 Stunden geschafft. Aber diesmal ging es nicht auf der anderen Seite zurück, sondern weiter nach oben.
Alles war voll mit Butterblumen:
Und dann war's vorbei mit Sonnenschein... zumindest für uns auf dem Berg. Hier sieht man sehr schön, wie die Wolken genau bis zum Ende des Gebirges reichen und dahinter liegt die Stadt strahlend und sonnig.
Hier sieht man nochmal die schöne grüne Baumreihe an einem Kamm über der Stadt:
Der Weg wurde nun sehr beschwerlich, eigentlich gab es gar keinen Weg, wir mussten uns eine Schräge entlang hochkämpfen und ich bekam dabei regelrecht Krämpfe in den Füßen, wenn sie immer so schief stehen. Während wir um die meisten übrig gebliebenen Schneefelder noch herumlaufen konnten, erwartete uns nun aber eine fast senkrechte Schneewand. Aggj als erfahrener Bergführer trat aber für mich schöne Löcher in die Wand, so dass ich hinter ihm wie an einer Leiter empor klettern konnte.
Man bemerke: die Kamera hab ich grade gehalten!
Ein Blick auf die Uhr verriet uns: Wir waren zu langsam (was aber sicherlich zum größten Teil an mir lag ;-) Heiko, der nicht mitkommen konnte, hatte zum Grillen eingeladen und da wollten wir natürlich nicht erst um 8 aufschlagen. Also beschlossen wir, einen auf 3100m gelegenen Sattelpunkt zu Kumbels kleinen Bruder und damit zu unserem Zielgipfel zu machen. Hier war es zwar schweinekalt (7°C) und windig und ich war ohne handschuhe, denn schließlich war Juni, aber für eine schnelle Brotzeit hab ich's ausgehalten. Noch ein Hüpfer...
... und dann gings wieder hinab in wärmere, grünere Gefilde.
Einmal haben wir noch eine Pferdeherde aufgeschreckt, die hinter einem Hügel gegrast hatte und uns nicht kommen hören hat. Wenn halbwilde Pferde an einem vorbeigaloppieren, macht das irgendwie Gänsehaut... (siehe Video)
Der weitere Abstieg ging durch dichten grünen Blätterwald und vom vielen Bergablaufen bekomme ich auch recht schnell die Nase voll. Zum Glück hält die schöne Aussicht bei Laune.
Loszugehen und den gewünschten Gipfel nicht zu erreichen, ist eine recht unbefriedigende Angelegenheit. Für mich ist also klar: Irgendwann ist der Kumbel nochmal dran. Wir hätten nur 1 Stunde länger gebraucht...
Aber da wir letztendlich auch erst 20 vor 8 beim Grillen waren, haben wir uns letztlich doch richtig entschieden und ich konnte zufrieden stöhnend meine kaputten Füße mit den wundgelaufenen Sohlen hochlegen...
Aber von vorne:
Morgens in der früh um 8 an einem sonnigen Samstag trafen wir uns an der Bushaltestelle. Der Bus kam schon proppevoll an, aber der Busbegleiter hat alle mit den Worten "Durchgehen bitte" noch aufgenommen und so stand ich eine gute halbe Stunde im miefigen Bus und diente diversen anderen ungenierten Passanten als Lehne. Halb 9 stiegen wir auf 1400m wieder aus und marschierten los.
Den Weg kannte ich zwar bereits von meiner Ostersonntag-Tour im Schneesturm, aber diesmal lag auf dieser Höhe zumindest kein Schnee mehr und stattdessen ging's über saftig grüne Wiesen mit Ausblick auf herrlich dunkelgrüne Berge.Und mit jedem weiteren Meter nach oben, hat man einen noch phantastischeren Ausblick auf die Stadt gehabt. Hier rechts im Bild sieht man den Fernsehturm von oben:
Nach 2 Stunden waren wir auf Kokschylau, eine Art Picknickwiese auf 2400m (was man vor allem am rumliegenden Müll erkennt). Bis hierhin haben wir es letztens im Schneesturm in 3 Stunden geschafft. Aber diesmal ging es nicht auf der anderen Seite zurück, sondern weiter nach oben.
Alles war voll mit Butterblumen:
Und dann war's vorbei mit Sonnenschein... zumindest für uns auf dem Berg. Hier sieht man sehr schön, wie die Wolken genau bis zum Ende des Gebirges reichen und dahinter liegt die Stadt strahlend und sonnig.
Hier sieht man nochmal die schöne grüne Baumreihe an einem Kamm über der Stadt:
Der Weg wurde nun sehr beschwerlich, eigentlich gab es gar keinen Weg, wir mussten uns eine Schräge entlang hochkämpfen und ich bekam dabei regelrecht Krämpfe in den Füßen, wenn sie immer so schief stehen. Während wir um die meisten übrig gebliebenen Schneefelder noch herumlaufen konnten, erwartete uns nun aber eine fast senkrechte Schneewand. Aggj als erfahrener Bergführer trat aber für mich schöne Löcher in die Wand, so dass ich hinter ihm wie an einer Leiter empor klettern konnte.
Man bemerke: die Kamera hab ich grade gehalten!
Ein Blick auf die Uhr verriet uns: Wir waren zu langsam (was aber sicherlich zum größten Teil an mir lag ;-) Heiko, der nicht mitkommen konnte, hatte zum Grillen eingeladen und da wollten wir natürlich nicht erst um 8 aufschlagen. Also beschlossen wir, einen auf 3100m gelegenen Sattelpunkt zu Kumbels kleinen Bruder und damit zu unserem Zielgipfel zu machen. Hier war es zwar schweinekalt (7°C) und windig und ich war ohne handschuhe, denn schließlich war Juni, aber für eine schnelle Brotzeit hab ich's ausgehalten. Noch ein Hüpfer...
... und dann gings wieder hinab in wärmere, grünere Gefilde.
Einmal haben wir noch eine Pferdeherde aufgeschreckt, die hinter einem Hügel gegrast hatte und uns nicht kommen hören hat. Wenn halbwilde Pferde an einem vorbeigaloppieren, macht das irgendwie Gänsehaut... (siehe Video)
Der weitere Abstieg ging durch dichten grünen Blätterwald und vom vielen Bergablaufen bekomme ich auch recht schnell die Nase voll. Zum Glück hält die schöne Aussicht bei Laune.
Loszugehen und den gewünschten Gipfel nicht zu erreichen, ist eine recht unbefriedigende Angelegenheit. Für mich ist also klar: Irgendwann ist der Kumbel nochmal dran. Wir hätten nur 1 Stunde länger gebraucht...
Aber da wir letztendlich auch erst 20 vor 8 beim Grillen waren, haben wir uns letztlich doch richtig entschieden und ich konnte zufrieden stöhnend meine kaputten Füße mit den wundgelaufenen Sohlen hochlegen...
Dienstag, 1. Juni 2010
Die Feiertagsregelung
Eine weitere Kuriosität aus diesem eigenartigen Land in Zentralasien.
Habt Ihr Euch eigentlich schonmal gefragt, wer wann die gesetzlichen Feiertage für Deutschland absegnet? Also ich noch nie, denn gesetzliche Feiertage waren für mich genau dieses: gesetzlich. Und die weiß man schon jetzt für die kommenden 10 Jahre im Voraus, oder? Es käme doch keiner auf die Idee, einen Feiertag abschaffen oder neu erfinden zu wollen. Schon aus reinem Selbstschutz, denn die Lobby für die eine ("verdiente" Feiertage, christliche Feste usw.) ist genauso groß wie die der anderen Seite ("wirtschaftlicher Ruin" durch weitere arbeitsfreie Tage). Also bleibt alles wie es ist.
Nicht so in Kasachstan.
Am Dienstag, 6. Juli ist Astana-Tag, zu Ehren der neuen Hauptstadt. Als ich dies hörte, begann ich zu planen: Montag als Brückentag freinehmen und dann 4 Tage lang in die Natur fahren. So würde man es in Deutschland ja machen.
Allerdings muss man hier seine Pläne mit dem lieben Herrn Präsidenten, dem Vater der Nation, abstimmen und sich folgende Fragen stellen:
Ist Astana-Tag überhaupt auch für die in Almaty-lebende Bevölkerung frei? Falls ja, wird der Herr Präsident uns auch den Brückentag schenken? Falls nicht, wird er den Samstag als Arbeitstag deklarieren, damit wir am Montag freihaben? (ja, sowas kann er machen) Oder wird er uns gar am Sonntag arbeiten lassen, damit wir den Montag freikriegen?
Und wann -verdammtnochmal- kriegen wir die Entscheidung mitgeteilt, damit wir das Wochenende planen können???
Jaja, da läßt er sich gerne bis 2 Tage vorher Zeit mit der Entscheidung.
Er soll wohl letztes Jahr schonmal an einem Freitag verkündet haben, dass alle am Sonntag arbeiten müssen, damit sie irgendeinen anderen Tag dafür arbeitsfrei haben.
Langfristige, individuelle Planungen? Fehlanzeige.
Drückt die Daumen, dass er sich richtig entscheidet! ;-)
Habt Ihr Euch eigentlich schonmal gefragt, wer wann die gesetzlichen Feiertage für Deutschland absegnet? Also ich noch nie, denn gesetzliche Feiertage waren für mich genau dieses: gesetzlich. Und die weiß man schon jetzt für die kommenden 10 Jahre im Voraus, oder? Es käme doch keiner auf die Idee, einen Feiertag abschaffen oder neu erfinden zu wollen. Schon aus reinem Selbstschutz, denn die Lobby für die eine ("verdiente" Feiertage, christliche Feste usw.) ist genauso groß wie die der anderen Seite ("wirtschaftlicher Ruin" durch weitere arbeitsfreie Tage). Also bleibt alles wie es ist.
Nicht so in Kasachstan.
Am Dienstag, 6. Juli ist Astana-Tag, zu Ehren der neuen Hauptstadt. Als ich dies hörte, begann ich zu planen: Montag als Brückentag freinehmen und dann 4 Tage lang in die Natur fahren. So würde man es in Deutschland ja machen.
Allerdings muss man hier seine Pläne mit dem lieben Herrn Präsidenten, dem Vater der Nation, abstimmen und sich folgende Fragen stellen:
Ist Astana-Tag überhaupt auch für die in Almaty-lebende Bevölkerung frei? Falls ja, wird der Herr Präsident uns auch den Brückentag schenken? Falls nicht, wird er den Samstag als Arbeitstag deklarieren, damit wir am Montag freihaben? (ja, sowas kann er machen) Oder wird er uns gar am Sonntag arbeiten lassen, damit wir den Montag freikriegen?
Und wann -verdammtnochmal- kriegen wir die Entscheidung mitgeteilt, damit wir das Wochenende planen können???
Jaja, da läßt er sich gerne bis 2 Tage vorher Zeit mit der Entscheidung.
Er soll wohl letztes Jahr schonmal an einem Freitag verkündet haben, dass alle am Sonntag arbeiten müssen, damit sie irgendeinen anderen Tag dafür arbeitsfrei haben.
Langfristige, individuelle Planungen? Fehlanzeige.
Drückt die Daumen, dass er sich richtig entscheidet! ;-)
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