Sonntag, 6. Juni 2010

Peak Kumbels kleiner Bruder

Heute hatten Aggj und ich vor, auf Peak Kumbel zu steigen. Mit seinen 3600m wäre er wiederum der höchste, den ich je erklommen habe. Allein... es blieb beim Vorhaben.
Aber von vorne:
Morgens in der früh um 8 an einem sonnigen Samstag trafen wir uns an der Bushaltestelle. Der Bus kam schon proppevoll an, aber der Busbegleiter hat alle mit den Worten "Durchgehen bitte" noch aufgenommen und so stand ich eine gute halbe Stunde im miefigen Bus und diente diversen anderen ungenierten Passanten als Lehne. Halb 9 stiegen wir auf 1400m wieder aus und marschierten los.
Den Weg kannte ich zwar bereits von meiner Ostersonntag-Tour im Schneesturm, aber diesmal lag auf dieser Höhe zumindest kein Schnee mehr und stattdessen ging's über saftig grüne Wiesen mit Ausblick auf herrlich dunkelgrüne Berge.Und mit jedem weiteren Meter nach oben, hat man einen noch phantastischeren Ausblick auf die Stadt gehabt. Hier rechts im Bild sieht man den Fernsehturm von oben:
Nach 2 Stunden waren wir auf Kokschylau, eine Art Picknickwiese auf 2400m (was man vor allem am rumliegenden Müll erkennt). Bis hierhin haben wir es letztens im Schneesturm in 3 Stunden geschafft. Aber diesmal ging es nicht auf der anderen Seite zurück, sondern weiter nach oben.
Alles war voll mit Butterblumen:
Und dann war's vorbei mit Sonnenschein... zumindest für uns auf dem Berg. Hier sieht man sehr schön, wie die Wolken genau bis zum Ende des Gebirges reichen und dahinter liegt die Stadt strahlend und sonnig.
Hier sieht man nochmal die schöne grüne Baumreihe an einem Kamm über der Stadt:
Der Weg wurde nun sehr beschwerlich, eigentlich gab es gar keinen Weg, wir mussten uns eine Schräge entlang hochkämpfen und ich bekam dabei regelrecht Krämpfe in den Füßen, wenn sie immer so schief stehen. Während wir um die meisten übrig gebliebenen Schneefelder noch herumlaufen konnten, erwartete uns nun aber eine fast senkrechte Schneewand. Aggj als erfahrener Bergführer trat aber für mich schöne Löcher in die Wand, so dass ich hinter ihm wie an einer Leiter empor klettern konnte.
Man bemerke: die Kamera hab ich grade gehalten!
Ein Blick auf die Uhr verriet uns: Wir waren zu langsam (was aber sicherlich zum größten Teil an mir lag ;-) Heiko, der nicht mitkommen konnte, hatte zum Grillen eingeladen und da wollten wir natürlich nicht erst um 8 aufschlagen. Also beschlossen wir, einen auf 3100m gelegenen Sattelpunkt zu Kumbels kleinen Bruder und damit zu unserem Zielgipfel zu machen. Hier war es zwar schweinekalt (7°C) und windig und ich war ohne handschuhe, denn schließlich war Juni, aber für eine schnelle Brotzeit hab ich's ausgehalten. Noch ein Hüpfer...
... und dann gings wieder hinab in wärmere, grünere Gefilde.
Einmal haben wir noch eine Pferdeherde aufgeschreckt, die hinter einem Hügel gegrast hatte und uns nicht kommen hören hat. Wenn halbwilde Pferde an einem vorbeigaloppieren, macht das irgendwie Gänsehaut... (siehe Video)


Der weitere Abstieg ging durch dichten grünen Blätterwald und vom vielen Bergablaufen bekomme ich auch recht schnell die Nase voll. Zum Glück hält die schöne Aussicht bei Laune.
Loszugehen und den gewünschten Gipfel nicht zu erreichen, ist eine recht unbefriedigende Angelegenheit. Für mich ist also klar: Irgendwann ist der Kumbel nochmal dran. Wir hätten nur 1 Stunde länger gebraucht...
Aber da wir letztendlich auch erst 20 vor 8 beim Grillen waren, haben wir uns letztlich doch richtig entschieden und ich konnte zufrieden stöhnend meine kaputten Füße mit den wundgelaufenen Sohlen hochlegen...

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